Steuerprobleme?

Michael Pauly, Chefredakteur

Um eine Steuerung oder Regelung zu automatisieren, reicht in sehr vielen Fällen ein kleiner Computer. Schon die Hardware eines VC20-Grundmodells würde in vielen Fällen ausreichen, ein Commodore 64 wäre häufig gar nicht ausgelastet. Der gute alte 2001, in englischsprachigen Ländern »Pet« genannt, hinkte in puncto Leistung hinter den heutigen Heimcomputern deutlich her — wurde aber von vielen Technikern für Steuer- und Regelaufgaben eingesetzt. Manche dieser Systeme tun heute noch ihren Dienst.

Die Zahl der Anwendungen auf diesem Gebiet hat allerdings lange nicht so stark zugenommen, wie die Zahl der kleinen und kleinsten Computer. Das mag zu einem Teil daran liegen, daß es hier kaum vernünftige Bausätze gibt — und daß andererseits auch passionierte Bastler schnell auf Beschaffungsschwierigkeiten stoßen, wenn sie bestimmte Teile oder Baugruppen für die Realisierung der einen oder anderen Idee suchen: Wer sich mit Programmierung oder Elektronik auskennt, weiß nicht ohne weiteres, wo man welche Pumpe kaufen kann, um etwa das Blumengießen zu automatisieren.

Vorläufig war wohl noch ein ganz anderer Punkt hinderlich: Wer einen Computer hat, will ihn ja in der Regel für verschiedene Zwecke einsetzen und nicht nur zur Erledigung einer Aufgabe. Wenn der Computer aber beispielsweise die Heizung steuern soll, dann kann er für nichts anderes verwendet werden. Je mehr Benutzer im Laufe der Zeit jedoch »aufsteigen«, desto häufiger werden preisgünstige gebrauchte VC 20 zu haben sein, die der Commodore 64-Besitzer dann als Zweitgerät für einen speziellen Zweck reservieren kann. Damit wäre kein Problem den »Kleinen« auf Dauer als Zentrale einer Alarmanlage oder…oder…abstellen. Vielleicht bekommen damit auch die Steuer- und Regel-Anwendungen etwas Auftrieb.

Michael Pauly, Chefredakteur
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