Sie wollen Ihren C 64 beruflich nutzen und suchen ein Programm, mit dem Sie Angebote und Rechnungen betriebsindividuell erstellen können. Dann sollten Sie sich das folgende Programm näher ansehen.
Dieses Fakturierungs- und Angebotsprogramm entspricht DIN 5001 und ist für C 64 und Epson-Drucker (mit Kreuzcodeinterface, zum Beispiel: WW Typ 9200) oder Typenradschreibmaschine Brother CE-60 beziehungsweise CE-70 geschrieben. Bei Verwendung der Schreibmaschine müssen die Steuercodes für die Druckersteuerung entsprechend der Interface-Betriebsanleitung (zum Beispiel Original-Interface IF-50 von Brother oder WDT-Interface von Wicher Digitaltechnik) abgeändert werden. Eine gedehnte Schrift ist mit einer Schreibmaschine natürlich nicht möglich.
Allgemeine Leistungen des Programmes:
vollkommen bildschirmorientierte Programmführung
flexibler Umsatzsteuer- und Skontosatz
selbständige Datumseinfügung für sämtliche Rechnungen oder Angebote des Tages
korrekte kaufmännische 5/4-Rundung
Eingabe auch negativer Beträge (Gutschriften) mit Ausweis eines negativen Vorzeichens
Nullen- und Dezimalpunktunterdrückung bei ganzen Stückeingaben
Menüwahl der Arbeitsgänge und der Adressenanrede
selbstständige Absendererstellung im Adressenfenster des Geschäftsbriefes
Menüwahl der Zahlungsbedingungen
Korrekturmöglichkeit vor jedem neuen Eingabeblock
Ausgabe von deutschen Umlauten auf Monitor und Drucker
automatische Einstellung des Epson-Druckers auf Groß- und Kleinschrift und den deutschen Zeichensatz
Menüwahl einer eventuell gewünschten Quittierung (Barverkauf oder Nachnahme)
automatische Formularerstellung und Formatierung, beliebige Anzahl von Kopien
1 Zeile (Angebot) beziehungsweise 2 Zeilen (Rechnung) frei formulierbarer Text
betriebswirtschaftlich und steuerrechtlich korrekte Umsatzsteuer- und Skontoabrechnung
beliebiger Wechsel zwischen den Arbeitsarten.
Leider hat dieses Programm einen kleinen Nachteil: Aufgrund der Umlautgenerierung für den Monitor (1. Block der 4 Basic-Blöcke) bleibt die Dimensionierung der maximal pro Arbeitsgang auflistbaren Artikel auf 20 beschränkt, was im Normalfall allerdings in dieser Praxis ausreichen dürfte. Eine Compilierung ist wegen des Speicherplatzangebotes (Runtime-Modul würde das Programm auf mehr als 34 Blocks vergrößern) ebenfalls nicht möglich. Wem die noch ganz akzeptable Arbeitsgeschwindigkeit (45 Sekunden für Original plus Kopie auf Epson FX 80) nicht ausreicht, hat ja die Möglichkeit, das Programm in blitzschnelles Assembler umzuschreiben. Derjenige, der das Programm nicht eintippen möchte, kann von mir auf Bestellung und Übersendung des bisher verwendeten Formulares für Rechnungen und Angebote das Programm individuell umgeschrieben auf Diskette erhalten.
Der feine Unterschied
Zum Schluß sei noch auf eine wichtige betriebswirtschaftliche Kleinigkeit hingewiesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Fakturierprogrammen wird die jeweils gültige Mehrwertsteuer nicht auch noch aus einem eventuell anfallenden Porto berechnet, da Postgebühren umsatzsteuerfrei sind. Ebenso bleibt bei der Skontierung das Porto unberücksichtigt, denn eine Skontierung bedingt in der Buchhaltung immer eine Umsatzsteuerkorrektur, und eine Umsatzsteuerkorrektur, die Umsatzsteuer aus umsatzsteuerfreien Leistungen korrigiert, ist bei einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt im besten Fall peinlich. Eine langfristig viel böser ausgehende Konsequenz aus der meist falschen Skontoberechnung ist die Verfälschung der Kalkulationsfaktoren oder Handlungskostenzuschläge durch den Einfluß des Buchhaltungskontos »Kundenskonti« auf die Kostenrechnung. Folge: Aufgrund verfälschter Kalkulationsunterlagen entstehen unrealistische Verkaufspreise.
Abschließend sei noch erwähnt, daß die Umlautgenerierung bei Verwendung einer 80-Zeichen-Karte (zum Beispiel von Roos) mit festem externen Zeichensatz zwar läuft, aber keine Umlautdarstellung auf dem Monitor zuläßt.
(Gerhard Schröter/rg)
Programm und Erläuterung der Anwendung des Monats
Hinweise für die Listingeingabe (im folgenden sollen einige gegeben werden). In den Zeilen 280 bis 320 und in der Zeile 2250 müssen beim Eingeben des Listings Ihre individuellen Angaben eingesetzt werden. Sind in diesen Eingaben Umlaute enthalten, so müssen diese als Grafikzeichen (siehe Tastaturbelegung) programmiert werden. Verändern Sie auf keinen Fall die Dimensionierung in Zeile 240!
Zeile 240 Und 250:
§ entspricht dem Kaufmanns-a und ü der rechten Eckklammer.
Zeile 320:
Der letzte Buchstabe Ihres individuellen Geschäftsortes muß auf Höhe des »t« des alten Mustergeschäftsortes kommen.
Zeile 60400:
ß entspricht dem Potenzierungspfeil (senkrechter Pfeil).
Bedienungshinweise:
Nach RUN muß wegen der Umlautgenerierung bis zum eigentlichen Programmbeginn zirka 45 Sekunden gewartet werden. Sämtliche im einmal laufenden Programm erscheinenden j/n-Fragen können anstelle von »j« für ja auch mit der RETURN-Taste beantwortet werden; dies gilt nicht für den Eingabeblock »Anmerkungen«. Werden Anmerkungen gewünscht, so sind diese — falls sie ein Komma enthalten - in Anführungszeichen zu setzen. Die Eingabe des Tagesdatums sollte wegen der Bezugszeichen-Zeilenformatierung immer zehnstellig in Dezimalform (zum Beispiel: 01.01.1984) erfolgen. Wenn Sie eine Typenrad-Schreibmaschinen als Ausgabeeinheit verwenden, haben Sie den linken und rechten Rand von Hand einzustellen - korrigieren Sie dann auch wegen des Walzenschlupfes gelegentlich die Papierführung des Endlospapieres. Sollten Sie einmal nach dem ersten RUN kein befriedigendes Cursorzeichen erhalten, dann schalten Sie Ihren C 64 ab und laden nochmals.
Anmerkung: Da die Unterprogramme mit Übergabevariablen aus dem Hauptprogramm (zum Beispiel wt$ oder tx$) versorgt werden und die Arbeitsvariablen der Unterprogramme, wie zum Beispiel tl (Textlänge), vk (Vorkommastellen), nk (Nachkommastellen) oder u$ (Vor- und Nachkommastellen bei Dezimalpunkt- und Nullenausgabe), im Hauptprogramm (siehe zum Beispiel Zeile 1770) beliebig definiert werden können, lassen sich diese als Bausteine für andere Programme nutzen.
shift /
+
= ß
shift /
linke Eckklammer
= ö
shift /
rechte Eckklammer
= ä
Kaufmanns-a
= ü
shift /
Kleinerzeichen
= Ö
shift /
Größerzeichen
= Ä
shift /
Kaufmanns-a
= Ü
Tastaturbelegung
Zeilen
Bedeutung
Zeile 10 bis 230
Einstellung des Computers auf Groß-/Kleinschrift und Generierung der Umlaute in Block 1 der insgesamt 4 Basicblöcke
Zeile 240 bis 350
Variablendimensionierung, Definition von Standardtext mit Sprung ins Unterprogramm zur Umlautwandlung für die Druckerausgabe
Zeile 620 bis 670
Festlegung von sich am jeweilligen Arbeitstag nicht ändernden Größen wie zum Beispiel dem Datum. Ende des »Vorprogramms« – wird bis zum neuerlichen Lagen des Programmes nicht mehr berührt
Zeile 680 bis 840
Menüs zur Wahl der Arbeitsart, der Anrede und entsprechende Definition von Variablen
Zeile 850 bis 910
Eingabeblock »Empfänger« mit Sprung in die Umlautwandlung und Sicherheitsabfrage
Zeile 920 bis 1000
Eingabeblock »Bezugszeichenzeile« mit Umlautwandlung und Definition von Formstandards
Zeile 1010 bis 1110
Eingabeblock »Artikel, Mengen, Preise« mit Variablenindizierung durch Zähler
Zeile 1120 bis 1210
Eingabeblöcke »Zahlungsart« und »Nebenkosten«
Zeile 1220 bis 1295
Eingabeblöcke »Anmerkungen«, aufgeteilt nach Arbeitsart
Zeile 1300 bis 1315
Eingabeblock »Anzahl der Kopien«
Zeile 1320 bis 2370
Erstellung der Erstschrift mit Rechenteilen, Sprünge in Formatierungsprogramme und Standardtexten
Zeile 2380 bis 2490
Kopierschleife und Eingabeblöcke zum weiteren Arbeitsablauf mit Rücksprunganweisung zum Hauptprogrammbeginn beziehungsweise zum Hauptprogrammende
Zeile 40100
Unterprogramm Textformatierung
Zeile 45000 bis 45110
Unterprogramm Umlautwandlung für Drucker
Zeile 50100 bis 50300
Unterprogramm Zahlenformatierung mit Nullen- und Dezimalpunktunterdrückung (falls Dezimalwert erscheint, wird der Dezimalpunkt doch ausgewiesen)
Zeile 60100 bis 61500
Unterprogramm Zahlenformatierung mit permanenter Dezimalpunkt- und Nullenausgabe
Programmbeschreibung nach Zeilennummern
i
= Zählergröße
a
= Datagröße
an$
= Artikelname
m
= Artikelmenge
p
= Artikeleinzelpreis
l$
= Text (auch h$, k$, f$, ff$, fo$, fb$, bz$, g4)
wt$
= Übergabe- und Rückgabevariable für Textformatieruns- Umlautunterprogramm
d$
= Datum
sn
= Skonto
j$
= j/n-Sicherheitsabfrage
a
= Aufgabenart
x1$
= Text (bis c6$)
ar
= Anredewahl (ar$ = Anredeart)
v
= Index für Artikel
vp
= Verpackungskosten
f
= Vesandkosten
n$
= Empfängername
s$
= Straße
o$
= Ort
iz$
= Bezugszeicheninhalt (auch in$, uz$, un$)
10$
= Formgröße (auch 11$, 12$, 13$, 14$)
za
= Zahlungsartwahl
a$
= Anmerkungenwahl
al$
= Anmerkung (auch a2$ und a6$)
ak
= Kopienanzahl
tl
= maximale Textlänge
tx$
= Übergabevariable für Text
vk
= Vorkommastellen
nk
= Nachkommastellen
u$
= Vor- und Nachkommastellen
ux
= Übergabevariable
Variablenliste (in der Reihenfolge des erstmaligen Vorkommens)