C 64
Spiele-Test

Los Angeles läßt grüßen

Wenn Sie sich »aktiv« an den olympischen Wettkämpfen beteiligen wollen: »Summer Games« macht’s möglich

Wasser hat keine Balken: Ein Turmspringer macht sich bereit
So wird's gemacht: Eine glatte Landung bei der Gymnastik

Alle Welt blickt in diesen Tagen gespannt nach Los Angeles, wo die olympischen Sommerspiele stattfinden. Dieses sportliche Großereignis hat sich auch auf die Spiele-Szene für den Commodore 64 ausgewirkt. Das amerikanische Software-Haus »Epyx« präsentiert mit »Summer Games« ein Sport-Spiel, das eine Goldmedaille verdient.

Am Anfang stehen zwei Gags: Nach Einladen des Programms erfreut eine farbenprächtige Eröffnungszeremonie das Auge des Zuschauers, die einen Vorgeschmack auf die durchgehend hervorragende Grafik von »Summer Games« liefert. Bevor die Medaillen-Hatz losgeht, darf sich jeder Spieler noch eines von 16 Ländern heraussuchen, woraufhin die entsprechende Nationalhymne aus dem Lautsprecher scheppert.

Nun geht’s richtig los: Nachdem der Computer ein knappes Minütchen nachgeladen hat, treten die Tele-Athleten zum Stabhochsprung an. Der Anfänger braucht hier schon eine Menge Übung, um unter dem Jubel der Zuschauer die Stange erfolgreich zu überqueren. Timing ist hier alles. Doch auf zur nächsten Disziplin: »Platform Diving« ist angesagt. Mehr oder weniger elegant segeln die Turmspringer ins Wasser, wobei man durch entsprechende Joystick-Bewegungen vier verschiedene Kunstfiguren verursachen kann. Produziert man eine Bauchlandung, vergibt der Computer schon mal eine 0,0 als Note. Kondition ist bei der 400 Meter Staffel gefragt: Hier muß man seine Kräfte, die in Form eines Balkens am unteren Bildschirmrand dargestellt werden, gut einteilen. Wilder geht es beim 100 Meter-Lauf zu. Wer den Joystick am schnellsten im Kreise dreht, kann eine Zeit unter 10 Sekunden erreichen.

Nach den Laufwettbewerben geht’s dann mit der Gymnastik weiter. Hier ist viel Training erforderlich, um eine junge Dame über ein Pferd hüpfen zu lassen, ohne daß sie bei der Landung auf die Nase fällt, was bei den Mitspielern in der Regel ein hämisches Grinsen hervorruft. Bei den beiden Schwimm-Wettbewerben ist dann wieder Timing gefragt, da die Schwimmer nur Tempo machen, wenn man den Feuerknopf in regelmäßigen Intervallen betätigt. Abschließend ist Tontaubenschießen angesagt. Umrahmt von einer reizvollen Landschaft müssen möglichst viele von 25 umherzischenden Tontauben getroffen werden. Zu guter Letzt gibt der Computer den Endstand bekannt und spielt noch einmal die Hymne des Olympiasiegers.

»Summer Games« ist eine rundum gelungene Heim-Olympiade, die mich spontan begeistert hat. Eine Diskette (Preis: zirka 109 Mark), die man auch nach vielen Stunden gerne wieder spielt.

(Heinrich Lenhardt)
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