C 64
Hardware-Test

Ein starkes Stück

Die beiden Matrixdrucker Itoh 8510 und 1550B unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Druckbreite. Enorm leistungsfähig sind sie beide.

Bild 1. Der »kleinere« der beiden Drucker, der Itoh 8510

Der optische Unterschied ist auffällig, denn der Itoh 8510 (Bild 1) ist im Gegensatz zum 1550B ein fast zierlicher Drucker. Dabei haben beide Drucker viele Gemeinsamkeiten. Sie arbeiten nach dem Punktmatrixprinzip mit einer Zeichenmatrix von maximal 8x8 Zeichen. Auch ist ihnen die Fähigkeit sowohl Einzelblatt als auch Endlospapier zu verarbeiten gemeinsam. Der Unterschied liegt in der Papierbreite. Der Itoh 1550B druckt mit einer Breite bis zu 15 Inch, der Itoh 8510 bis zu 10 Inch. Ein weiterer Unterschied ist die Schreibgeschwindigkeit, denn der 1550B schafft 120, der 8510 aber 180 Zeichen pro Sekunde.

Wesentlich vielfältiger als die Unterschiede sind die gemeinsamen Fähigkeiten dieser beiden Druckertypen. Dem Konzept nach wurden die beiden Hauptfunktionen eines Punktmatrixdruckers, nämlich die Textausgabe und die Grafikausgabe optimiert. Das Schriftbild ist bereits in der schnellen Normalschrift sehr klar und die Buchstaben wohlgeformt. Einzelne Punkte sind kaum noch wahrzunehmen, nur an den Kanten der Buchstaben sind kleine Ecken sichtbar. Etwas größer als die Normalschrift ist die Picaschrift, bei der allerdings wieder mehr einzelstehende Punkte erkennbar sind. Ausgeglichen wird dieser Nachteil in der Fettschrift, die besonders deutlich, aber auch merklich langsamer ist. Die Krönung der verfügbaren Schriften aber ist die Proportionalschrift. Sie gleicht nicht nur die Zeichenabstände optimal aus, sondern verwendet auch eine andere Zeichendefinition. Der Probeausdruck (Bild 2) zeigt, daß diese Schrift den Anforderungen der täglichen privaten, aber auch der geschäftlichen Korrespondenz gerecht wird. Der Programmiervorgang ist relativ einfach, denn er wird mit den üblichen ESC-Sequenzen vorgenommen.

Matrixdrucker mit Schreibmaschinenqualität

Damit diese Druckfunktionen aber auch richtig aufs Papier kommen, bedarf es der richtigen Verbindung zum Computer. Für die Besitzer des C 64/VC 20 ist dies eine relativ problemlose Angelegenheit, denn beide Drucker haben in der Regel eine Centronics-kompatible Schnittstelle. Die Commodore-Grafik- und Cursorsteuerzeichen sind im Zeichensatz der Itoh-Drucker nicht vorhandenen. Erst die Verwendung eines speziellen Soft- oder Hardwareinterfaces mit entsprechender Programmierung, macht diese Zeichen verfügbar. Die zweite Anschlußmöglichkeit der Itoh Drucker besteht im Einbau einer seriellen Schnittstelle.

Sehr erfreulich verlief der Praxistest mit einem Textverarbeitungsprogramm (Vizawrite 64). Außer einem Verbindungskabel für knapp 50 Mark waren keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig. Der Ausdruck funktionierte auf Anhieb mit der eingebauten Treibersoftware des Textverarbeitungsprogramms. Die zweite Frage galt der Grafikfähigkeit der Itoh Drucker. Aber auch hier hatten »Die Zwei« eine Überraschung parat. Je nach der eingestellten Schriftart (Pitchsetting) sind Punktdichten von 1088 bis zu 2176 Punkten pro Zeile beim 1550B möglich. Diese Auflösung wird vom Commodore natürlich bei weitem nicht erreicht. Die Deutlichkeit der Grafik steigt aber mit zunehmender Punktdichte und es sind auch mehrere Farbschattierungen (Graustufen) als Farbersatz programmierbar. Die zweite Methode, andere Zeichen als die vom Zeichengenerator vorgegebenen auszudrucken, ist der ladbare Zeichensatz. Die eingebauten 2-KByte-Pufferspeicher sind auch dazu verwendbar, einen eigenen Zeichensatz zu programmieren. In Verbindung mit dem ebenfalls möglichen Rückwärtstransport des Papiers, kann ähnlich wie mit einem Plotter gearbeitet werden.

Alles in allem stellen die beiden Itoh Drucker 1550B und 8510 ein sehr leistungsfähiges Druckerpaar dar. Die verfügbaren Schriften haben ein überdurchschnittlich gutes Druckbild. Einzig eine gedehnte Schrift, wie von den Commodore- und Epson-Druckern bekannt, fehlt. Bei einem Preis von 2 400 Mark für den 1550B und 1 800 Mark für den 8510 stellen die Itoh-Drucker eine kostengünstige Alternative dar.

(Arnd Wängler)
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