Software-Test

Soft Learning – die weiche Welle des Lernens

Entspannen und Lernen heißt die Devise bei der Softlearning-Reihe von SM, die auf Erwachsenen-Fortbildung ausgelegt ist. Aber auch ältere Schüler ab den Klassen neun bis zehn, dürften diese Software schon sinnvoll einsetzen können.

Grundlage dieser neuen Lernidee ist die in Bulgarien und der UDSSR entwickelte Suggestopädie. Diese Methode nutzt als wesentliches Element die Wirkungen eines ganz bestimmten Musikhintergrundes und besonderer Sprachtechniken, die im Zusammenhang mit Entspannungsübungen zu einer tiefen Entspannung und gesteigerter Konzentrationsfähigkeit führen.

In den westlichen Ländern wurde diese Methode mit Elementen der Autosuggestion und Yoga verbunden und erweitert. Das Ergebnis dieser Verknüpfung heißt Superlearning, und ist in den USA schon längere Zeit in der Praxis erprobt worden.

Softlearning

Softlearning baut auf den Erkenntnissen von Superlearning auf, und nutzt zudem die speziellen Eigenschaften des Computers. Die Kosten für diese Kurse sind mit 198 Mark noch erschwinglich.

Die Grundausstattung, die man für diese Lernsoftware benötigt, besteht aus dem Commodore 64, einem Floppy-Laufwerk, einem Audiokassettenrecorder und der »Systemeinheit S«. In ihr ist eine Diskette mit den Programmteilen, die für alle Kurse gleich sind, ein Audio-Adapter und eine Audio-Kassette enthalten. Der Audio-Adapter wird zur Synchronisation zwischen C 64 und Audio-Kassettenrecorder eingesetzt. Die Audio-Kassette der Systembasis S enthält auf der einen Seite Entspannungsübungen, auf der anderen Seite einen Probekurs mit der Plansprache Esperanto.

Der Englisch-Grundkurs

Der Englisch-Sprachkurs besteht aus einer Kursdiskette, vier Audio-Kassetten und einem Lehrbuch. Das Lehrbuch sollte allerdings nur zum Nachschlagen verwendet werden. Die Kassetten sind sowohl für Stereo- als auch für Mono-Recorder geeignet.

Der Kurs beginnt mit einer Entspannungsübung. Zu einer für das Auge angenehmen Grafik wird barocke Musik gespielt, und durch zwei Stimmen werden Hilfen zur Entspannung gegeben. Schon hier wird die Suggestion angewandt. Die barocken Klänge sollen nach Forschungsergebnissen besonders entspannen. Auch Ohren, die bisher nicht an klassische Musik gewöhnt waren, stellen sich sehr schnell darauf ein. Die zwei Stimmen, eine weibliche und eine männliche, sprechen ihren Text in Deutsch und Englisch. Die Entspannungsübung soll zirka eine Woche lang trainiert werden, bevor man mit dem eigentlichen Kurs beginnt.

An die Entspannungsphase schließt sich ein englischer Textteil an, der vorgelesen wird und auf dem Bildschirm erscheint. Auch hier soll man sich an den Klang der Sprache und an das Schriftbild gewöhnen. Ein Verstehen ist vorerst nicht notwendig. Wie auch bei der Entspannungsübung spielt im Hintergrund ständig Musik. Sobald der Text der ersten Lektion erledigt ist, schließt sich eine zweite Entspannungsphase an. Während dieser Übung werden die unbekannten Vokabeln und ihre Übersetzung geliefert.

Ist dieser Kursteil durchlaufen, schließen sich die Vokabel-Trainingsprogramme an. Das Training beginnt mit einem Multiple-Choice-Test. Dies bedeutet, daß man aus mehreren Übersetzungen eines Wortes die richtige zuordnen soll. Während dieses Tests werden als »Erfolgserlebnis« Punkte vergeben. Maximal werden drei Punkte verteilt. Für jeden Fehlversuch bekommt man einen Pluspunkt weniger. Ist man bei null Punkten angelangt, zeigt der C 64 die richtige Lösung an. Minuspunkte werden nicht vergeben, denn auch hier soll der »Entspannungszustand« nicht durch Leistungsdruck beeinflußt werden. Der nächste Punkt im Softlearning-Lehrplan« ist ein Silbenrätsel. Die deutsche Bedeutung von Vokabeln muß aus vorgegebenen Wortbruchstücken zusammengesetzt werden.

Weitere Programmteile sind Lückentextdiktate, die Übersetzung ganzer Sätze, Grammatik-Übungen und »Zettelkasten-Abfrage«. Dabei werden Vokabeln einer Lektion in zufälliger Reihenfolge. abgefragt. Wird eine Vokabel richtig übersetzt, bekommt sie für die interne Verarbeitung eine Markierung. Vokabeln ohne Markierung haben bei der zufälligen Auswahl Priorität, so daß falsch übersetzte Vokabeln nach kurzer Zeit erneut abgefragt werden. Vokabeln die häufig richtig übersetzt worden sind, haben nach diesem Schema soviele Markierungen, daß sie nur sehr selten erneut abgefragt werden. Dieser Aufbau wiederholt sich bei jeder neuen Lektion.

Der Weg, den SM-Software mit dieser neuen Form der Lernsoftware eingeschlagen hat, muß sich in der breiten Anwendung erst noch bewähren. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kam ich mit diesem System sehr gut zurecht. Besonders gut haben mir die verschiedenen Vokabeltrainingsmöglichkeiten gefallen. Diese Art der Lernprogramme ist in der Erwachsenenfortbildung in Verbindung mit einem Computer sicherlich ein großer Schritt nach vorne.

(rg)

Info: SM Software AG, Scherbaumstraße 33, 8000 München 83, 089/6371211

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