Hardware-Test

Ein Drucker für alle Fälle: Epson FX 80

Der FX 80 ist ein Matrixdrucker, der kaum noch Wünsche offen läßt. Zur Zeit seiner Einführung eine Sensation, gehört er aber auch heute noch immer zu den Besten seiner Klasse.

Jeder C 64-Besitzer wird sich irgendwann einmal einen Drucker wünschen, entweder, um seine selbst erstellten Programme auszudrucken, oder um Briefe, Listen und andere wichtige Dinge zu Papier zu bringen. Es stellt sich dann die Frage, was der Drucker leisten soll. Nicht zuletzt hat da das eigene Konto einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu leisten.

Eines kann schon vorausgeschickt werden: Es wird schwer fallen, alle Möglichkeiten des FX 80 auszunutzen. Seine vielen Druckfunktionen dürften auch die meisten Textverarbeitungsprogramme überfordern. In der Praxis wird es jedoch so sein, daß man sich einige wichtige Schriftarten merkt und nur mit diesen arbeitet. So kann man mit einfachen Befehlen zum Beispiel Breitschrift, Schmalschrift, Elite, Fettdruck, Doppeldruck, Proportionaldruck und Kursivschrift wählen. Viele dieser Druckarten sind auch untereinander mischbar. Natürlich läßt sich auch der Zeilenabstand fast stufenlos verstellen und der Papiertransport durch einfache Steuersignale variieren. Tabulatoren lassen sich vertikal und horizontal einstellen, ebenso wie der linke und rechte Druckrand. Wem der Drucker zu schnell ist, der kann ihn durch einen Befehl auf halbe Geschwindigkeit drosseln. Die neun internationalen Zeichensätze ASCII, französisch, deutsch, englisch, amerikanisch, schwedisch, dänisch, japanisch und italienisch lassen sich ebenso einstellen wie die Papierlänge, die in Zeilen oder Zoll angegeben werden kann. Wem die internationalen Zeichensätze nicht reichen, der kann sich selbst welche entwickeln. Der frei ladbare Zeichengenerator ist 2 KByte groß und kann auch abgeschaltet werden. Falls kein eigener Zeichensatz geladen wird, dient der Speicher als Druckerpuffer. Dadurch kann man schon mit dem Computer weiterarbeiten, wenn der FX noch zu tun hat. Die Grafikfähigkeit des Epson braucht eigentlich nicht weiter betont zu werden. 64'er-Leser finden ab und zu einige Beispiele einer hochauflösenden Grafik, die der FX 80 gedruckt hat.

Innerhalb seines Gehäuses befinden sich zwei DIP-Schalter, mit denen sich einige Möglichkeiten fest einstellen lassen, so daß nach dem Einschalten der gewünschte Zustand anliegt. Folgende Schalter können gesetzt werden: Einstellung der Zahl der Druckspalten (80 und 132 Spalten pro Zeile), Form der Null (durchstrichen oder nicht), Papierendeerkennung an und aus, Sperren oder freigeben des Zeichengenerators, Fettdruck oder Normaldruck nach dem Einschalten sowie die Wahl des Internationalen Zeichensatzes (1 bis 9). Der zweite DIP-Schalter schaltet den Summer, den automatischen Seitenvorschub und den automatischen Zeilenvorschub an und aus. Außerdem kann ein Schalter gesetzt werden, der es erlaubt, den Drucker per Software anzusteuern oder abzuschalten. Leider sind diese Schalter nur nach dem Öffnen eines Gehäusedeckels erreichbar, jedoch hat man damit keine Schwierigkeiten.

Etwas, was uns sehr gefällt, aber auch manchmal die Tränen in die Augen schießen läßt, ist die Handhabung und Bedienung. Was uns sehr gefällt, ist die Papierabrißkante. Sie erweist sich in der Praxis als sehr vorteilhaft, weil lediglich zirka 2 cm über dem Druckkopf das Papier an einer Metallschiene abgerissen werden kann. Kein lästiges Vorwärtstransportieren um eine halbe Seite und damit Blattverlust und anschließendes Neujustieren der Perforationskante. Auch Zurückdrehen des Papiers ist ohne Probleme möglich. Nur das Einziehen von neuem gelochtem Endlospapier über den Tractor erfordert manchmal eine Engelsgeduld. Wenn es nicht auf Anhieb klappt und sich eventuell sogar Papierfetzen zwischen den schwer zugänglichen Tractoren verfangen, geht die Fummelei mit Pinzette oder anderen spitzen und dünnen Werkzeugen los. Um solchen Ärger nicht erst aufkommen zu lassen, muß man beim Papierabzug sehr vorsichtig und akkurat vorgehen. Dann klappt es allerdings sehr gut. Beim Einzelblatteinzug hingegen gibt es gar keine Probleme.

Der FX 80 ist ein Drucker, der es in sich hat. Bezogen auf seinen Preis (um 1500 Mark ohne Interface) und seine Nutzungsfähigkeiten ist er ein Matrixdrucker, der keine Konkurrenz zu scheuen braucht. Durch seine Verbreitung haben sich auch schon mehrere Fremdhersteller bemüht, entsprechende Schnittstellen zum C 64 zu entwickeln. Mit dem richtigen Interface können nicht nur die Fähigkeiten des FX voll ausgenutzt, sondern sogar noch erweitert werden.

(gk)
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