Hardware-Test

Brother HR-5C: Fast nicht zu hören

Der Brother HR-5C ist ein Thermodrucker, der aber auch mit normalem Papier arbeiten kann. Er ist zwar keine Schönheit, aber dafür klein und vor allem sehr leise.

Mit den Maßen 303(B)*174(H)*65(T) mm und einem Gewicht von 1,6 kg gehört er zu den ganz kleinen. Er paßt somit in die kleinste Ecke. Auch sonst wird der HR-5C keine großen Schwierigkeiten bereiten. Das fängt bei der Stromversorgung an: wahlweise über ein Netzteil oder über Batterien, die mitgeliefert werden. Falls diese durch häufige Benutzung verbraucht sein sollten, ertönt ein eingebauter Summer, der zum Batteriewechsel auffordert. Im Gegensatz zu den anderen »Brüdern« besitzt der HR-5C jedoch keine Tastatur. Damit ist die Wahlmöglichkeit Batterie oder Netzteil nicht mehr so interessant. Denn der Computer muß ja angeschlossen sein, um den Drucker arbeiten zu lassen. Und dieser Anschluß ist eine große Stärke der Brother Drucker. Sie besitzen eine Schnittstelle, die voll kompatibel ist mit dem Commodore-Zeichensatz. Das schließt sämtliche Grafikzeichen ein. Sie werden so gedruckt, wie sie auch auf dem Bildschirm zu sehen sind.

Da der HR-5C ein Thermodrucker ist, wird wärmeempfindliches Papier benötigt. Es sei denn, man legt eine mitgelieferte Farbbandkassette ein. Dann ist es auch möglich, auf normales Papier zu drucken. Allerdings sollte darauf geachtet werden, möglichst glattes Papier zu verwenden. Papier mit rauher Oberfläche (wie zum Beispiel teures Dekorationspapier mit Textilfasern) kann zu Problemen führen. Es kann Papier auf Rollen verwendet werden (eine volle Rolle wird mitgeliefert), aber auch Einzelblatteinzug ist möglich. Und der Papiereinzug ist denkbar einfach und problemlos. Auch wird ein akustisches Signal gegeben, wenn kein Papier anliegt, Papierende oder Farbbandende erreicht ist, außerdem leuchtet die Warnlampe dann noch auf. Der Summer läßt sich über leicht erreichbare DIP-Schalter abschalten. Eine sinnvolle Absicherung: Auch im abgeschalteten Zustand ertönt der Summer bei schwachen Batterien.

Mit einem weiteren DIP-Schalter läßt sich der Zeilenabstand von 1/6 auf 1/9 Zoll umstellen. Damit sind die hardwareseitigen Einstellmöglichkeiten aber schon vorbei. Alle Einstellungen, die das Schriftbild betreffen, müssen vom Computer übertragen werden.

Der Brother HR-5C wird vom Computer rnit den gewohnten OPEN-Befehlen unter der Geräteadresse 4 aktiviert. Dabei kann durch die Wahl der Sekundäradresse entweder der Großschrift/Grafikmodus oder der Klein-/Großschriftmodus eingestellt werden. Auch der reverse Ausdruck ist möglich (CHR$(18)). Mit CHR$(14) werden Zeichen mit doppelter Breite ausgegeben. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, sich ein eigenes Zeichen definieren zu können. Ein Zeichen wird mit 7 DATA-Werten beschrieben. Auf die gleiche Art und Weise funktioniert das übrigens mit den Commodore Druckern VC 1526 und MPS 802. Durch diese Einzelnadelansteuerung müßte es auch möglich sein, sich hochauflösende Grafiken ausdrucken zu lassen, auch wenn das recht mühsam und langsam sein würde. Apropos Geschwindigkeit: Bei 30 Zeichen pro Sekunde braucht man schon einige Geduld. Diese Zeit wird noch erhöht durch die geringe Geschwindigkeit des Thermokopfes beim Zurückfahren zum Zeilenanfang und durch das Weiterspulen des Farbbandes nach jeder Zeile. Denn das Farbband ist ein Wegwerf-Band, es kann nur einmal verwendet werden.

Der Brother HR-5C ist besonders dort zu empfehlen, wo der Geldbeutel nicht allzu dick ist (Preis zirka 500 Mark) und wo sehr großer Wert auf geringe Geräuschentwicklung gelegt wird. Ein weiteres Plus ist die vollständige Kompatibilität zum Commodore-Zeichensatz. Eine Einschränkung stellt die Druckgeschwindigkeit dar und die fehlende Möglichkeit, normales gelochtes Endlospapier zu verwenden. Seine Druckmöglichkeiten sind sehr einfach. Sie beschränken sich auf Reversdruck und Breitschrift. Zusammengefaßt: der HR-5C ist ein einfacher Thermodrucker für einfache Anwendungen.

(gk)
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