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Spiele-Test

Abenteuer selbst gemacht

Der »Adventure Creator« von Spinnaker macht es möglich: Der Abenteuer-Spieler kann in selbstprogrammierte Fallen tappen. Oder Freunde ganz schön ins Schwitzen bringen.

Den Begriff »Abenteuer-Spiel« beziehungsweise »Adventure« sollte man in Zusammenhang mit diesem Programm nicht falsch verstehen: Hier ist kein Spiel gemeint, bei dem man Kommandos wie »Go north« oder »Open door« eingibt. Bei »Adventure Creator« handelt es sich um einen sogenannten Abenteuerspiel-Generator, bei dem man sich verschiedene Szenen selbst aufbauen muß, durch die man sich dann mit Hilfe seines Joysticks durchkämpft.

Ganz Faule können den Marsch durch die Gänge und Zimmer natürlich auch dem Zufall überlassen. Der Computer bestimmt dann, auf welche Tücken der Spieler trifft. Das Programm wurde jedoch eigentlich dazu entwickelt, um sich eigene Abenteuerszenen aufzubauen. In diese Abenteuer kann man die verschiedensten Gegenstände einbauen: Geheimtüren, Fallen, Schatztruhen, heiße Wände,…

Von Schildern über Fackeln bis hin zu sogenannten »Hobbles« und »Nippers« kann man alles auflesen und mitschleppen.

In einem richtigen Abenteuerspiel sind natürlich auch die Feinde und Freunde nicht weit: Im Kreaturen-Laboratorium (frei übersetzt nach der englischen Anleitung) entwickelt man die Persönlichkeit und Eigenschaften der Monster. Zur Wahl stehen Kreaturen, die einem etwas geben oder etwas haben wollen, handeltreibende und als Teleporter fungierende, sowie Angreifer.

Bei Angriffen fließt übrigens überhaupt kein Blut. Das einzige, was passieren kann, ist der Verlust von Energie, aber auch Schlaffheit kann zum (friedlichen) Tod führen.

Wenn auf der Packung »ab 8 Jahren« steht, so ist dies durchaus richtig. Spinnaker Software ist bekannt dafür, Lernspiele für Kinder auf den Markt zu bringen. Das soll natürlich nicht heißen, daß Erwachsene nicht genauso viel Spaß daran haben können. Das Spiel fördert die Kreativität des Kindes, indem es ihm erlaubt, eigene Szenen des Adventures auf dem Bildschirm aufzubauen. Der Schwierigkeitsgrad des Adventures ist in einem Maße angelegt, das es auch Kindern ermöglicht, das Abenteuer erfolgreich durchzustehen. Allerdings bedeutet die natürlich, daß der geringe Umfang der Abenteuer Erwachsene schnell langweilt. Die Kinderfreundlichkeit des Programms geht also auf Kosten der älteren Computerfans.

Hier hätte Spinnaker ruhig mehr Fantasie aufbringen können, so daß auch Erwachsene nicht so schnell das Interesse verlieren. Das Spiel kostet schließlich 130 Mark. Eltern von acht- bis zwölfjährigen Kindern kann man dieses Spiel durchaus empfehlen — sofern sie die (einfache) englische Anleitung verstehen und ihren Kindern das Spiel erklären.

(M. Kohlen/F. Wlodarczyk/aa)
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