Leserforum

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MPS 801: Verständnis für den Handel

Zum Artikel MPS 801 in Ausgabe 8/84

Ich arbeite als Verkaufsberater und Filialleiter in einem Computershop einer Spezialfirma in einem Warenhaus (eingemietet).

Zu dem »…ist bestellt« und »…ist momentan nicht vorrätig« möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:

  1. Stimmt, kommt vor.
  2. Sobald etwas angekündigt ist, wird es bestellt!
  3. Die Auslieferung eines Artikels erfolgt meist einige Monate später als die Werbung dafür!
  4. Wir können nicht hexen!
  5. Die Nachlieferfrist beträgt je nach Hersteller und Artikel ebenfalls bis zu 2 Monaten! (Wenn überhaupt lieferbar!)
  6. Suchen Sie den Fehler bezüglich Liefersituation nicht immer im Handel; reklamieren Sie einmal beim Hersteller oder Importeur!
  7. Beim momentanen Preissturz kann es sich keine (Klein-) Firma mehr leisten, ein großes Lager zu halten, will sie überleben!
  8. Ein wirkliches Fachgeschäft kann bald nicht mehr bestehen, weil die Billigdiscounter die Preise zerstören! (Gutes Personal aus der Computerbranche ist teuer und selten!) Bei uns sagt man »den Bazen und das Weggli kann man nicht haben!« dies heißt: Das Geld und das Brötchen kann man nicht haben! Übrigens: Software wie div. Spiele können wir wegen Raubkopien meistens nur noch auf Bestellung liefern. Bei uns kauft beinahe niemand mehr Software (Anwenderprogramme und Spiele).

Das Beste: Kommt doch einer und fragt: »Haben Sie auch Spiele?« Ich: »Ja, dieses Regal ist nur für den C 64.« Er: »Nein nein, nicht zum Kaufen, gratis, zum Tauschen!«

Ich hoffe, Sie haben nun auch ein wenig Verständnis für die Seite des Handels gefunden.

Alfred Theiler

Ziemlich übertrieben!

Im Bericht über die Customer Electronics Show in Chicago in Ausgabe 8/84, Seite 13 steht:

»Diese Musikprogramme sind mittlerweile so ausgereift, daß fast kein Unterschied mehr zu einem digitalen Synthesizer bemerkbar ist.«

Ich halte diesen Absatz für ziemlich übertrieben, ja eigentlich ist dieser sogar falsch! Denn keine noch so ausgefeilte Programmierung macht aus dem digital gesteuerten, aber ansonsten analogen SID des C 64 einen digitalen Sythesizer à la Emulator, Fairlight oder PPG.

Als einziger Vergleichsmaßstab käme eventuell die Bedienungsfreundlichkeit in Frage, mehr aber auch nicht. Auch hier gilt: Hardware kann nicht durch noch so gute Software ersetzt werden.

Abgesehen vom Einsatz als preiswerter Sprachgenerator oder der Eignung zum Heranführen an eine einfache Synthesizer-Programmierung, sollte der SID das bleiben, was er ist, nämlich eine nicht unerhebliche Aufwertung von Computerspielen.

Es ist schade, daß die Begriffe analoge und digitale Synthesizer in einen Topf geworfen werden, obwohl sich beide Systeme doch ziemlich unterscheiden. Ich möchte kurz folgende Unterscheidungsmöglichkeit aufzeigen:

Bei analogen Synthesizern wird zunächst eine Grundschwingung erzeugt (VCO, DCO). Diese wird über einen steuerbaren Filter (VCF) geleitet und steht hinter einem ebenfalls steuerbaren Verstärker (VCA) zur Verfügung. Anders bei digitalen Synthezisern. Hier wird das Ausgangssignal direkt erzeugt und über D-A-Wandler ausgegeben. So ist es sicherlich zu verstehen, daß Naturklangspeicher-, FM-Synthese- oder rechnende Klang-Parameter-Systeme nicht mit dem Synthesizer-Chip im C 64 zu vergleichen sind. Meiner Ansicht nach wird der SID gelegentlich überbewertet. Es soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, daß dieser Baustein einen zunehmenden Kreis von Home-Computer-Anwendern spielerisch an die Musik heranführen kann.

Markus Cohnen
Mitglied im Arbeitskreis Musikelektronik (AME)

VC 20 als 64’er?

Kann man auf dem VC 20 mit 64 KByte Erweiterung auch Programme für den C 64 laufen lassen?

Jan Wilbert

Leider nein, die Hardware beider Computer ist völlig unterschiedlich. Nur Programme ohne PEEK, POKE, SYS und USR laufen einwandfrei.

Modulprogramme laden?

Kann man beim VC 20 Modulprogramme von Diskette laden?

Andreas Hübert

Ja, mit LOAD »NAME«, 8.1. Sie benötigen allerdings RAM im Bereich $A000-$BFFF.

Nochmal MPS 801: Es geht auch einfacher

In bezug auf den Artikel über den MPS 801-Drucker in Ausgabe 8/84 möchte ich Ihnen mitteilen, daß man sich bloß kein komplett neues Farbband kaufen sollte. Den Farbtank kann man auf einfachste Weise mit schwarzer Stempelfarbe nachfüllen! Erst bei starker mechanischer Abnutzung des Farbbandes würde ich ein neues Band empfehlen, da dieses recht teuer ist (25 Mark).

Etwaige Bedenken einer Verstopfung des Druckkopfes sind unbegründet. Ich habe den Tank schon öfter nachgefüllt — ohne Probleme.

Übrigens:
Sperrschrift und Reversschrift sind auch im Direktmodus möglich: OPEN 1,4 PRINT#1, CHR$(14) (bzw. 18 für rvs) CMD 1 LIST PRINT#1, CHR$(15) (Normalschrift) CLOSE 1

Hartmut Wenzel

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