Melodienschreiber und Musik-Synthesizer
Melodienschreiber und Musik-Synthesizer sollen Lernprogramme für den angehenden Musiker sein. Lohnt es sich, Gitarren oder Geigenunterricht dafür aufzugeben?
Das Programm »Musik-Synthesizer« gibt es in je einer Version für das Commodore Basic V.2.0 und Simons Basic. Ist das Programm geladen, erscheint bei der Simons Basic-Version nach Nennung des Autors das einzige Bild des Programms (Bild 1).
Trotz einiger Ungenauigkeiten des Handbuches lassen sich bei intensiver Lektüre interessante Tonzusammenstellungen erzeugen. Ein lästiger Nachteil: Zur Einstellung und Erzeugung von Tönen muß man immer eine der drei Kontrolltasten bedienen.
Das Programm erlaubt, durch Drücken einer Taste (plus Kontrolltaste) die Hüllkurven der drei verfügbaren Stimmen zu verändern. Dabei kann man Attack, Decay, Sustain und Relase ändern. Dies wird auch grafisch angezeigt. Weiterhin hat man die Auswahl zwischen Rechteck-, Sägezahn- und Dreieckswellenform sowie Rauschen. Man kann eine Ringmodulation und Synchronisation zuschalten, um andere Stimmen zu beeinflussen.
Zur Änderung der Oktaven stehen zwei Tasten zur Verfügung, wobei die oberste Oktave nicht über die ganze Tastatur reicht.
Eine weitere Möglichkeit bietet ein zuschaltbarer Filter, den man als Hochpaß, Bandpaß und/oder Tiefpaßfilter schalten kann. Das mehrstimmige Spielen von Tönen beschränkt sich auf das Spielen eines Tons mit maximal drei Schwingungsformen. Die Version in Basic V.2.0 ist bis auf die Grafik mit der Simons Basic-Version identisch.
Das Programm unterstützt das Musikverständnis und erfüllt damit die gestellte Aufgabe, aber es gibt mittlerweile weitaus bessere Synthesizer und Musikprogramme.
Das Programm Melodienschreiber läuft nur mit Simons Basic. Für jemanden mit wenig Erfahrung in der Musiklehre ist das Programm fast ungeeignet. Das Handbuch setzt ein recht großes Grundwissen voraus.
Es beginnt mit dem Thema, das eigentlich an den Schluß gehört: Mit dem Ändern der Melodie. Es sollte deshalb gleich zu Punkt 3 übergegangen werden. Dort werden die Eingabemöglichkeiten einer Melodie erklärt. Dabei stehen drei Arten zur Auswahl. Bei der manuellen Eingabe zeigt das Menü die Töne und die Tonlänge an. Die Eingaben erfolgen alle durch Input-Befehle. Die zweite Variante benutzt die beiden oberen Tastenreihen als Klaviertastatur. Im Hintergrund ist ein Metronom zu hören. Wählt man diese Eingabeart, sollte man ein wenig Klavier spielen können.
Die letzte Funktion erlaubt, das Tempo selbst zu bestimmen. Die Eingabe wird wie gewohnt gehandhabt. Nach jeder Eingabe erscheint ein Notenbild, bei dem man eventuelle Fehlinterpretationen des Computers erkennen kann.
Auch dieses Programm hat seine Grenzen. Bei mehr als 200 Einzeltönen wird die Zeitspanne zum Auffinden der Daten zu groß. Um trotzdem mehr Töne einzugeben muß die Basic-Zeile 7 geändert werden.
Dieses Programm ist für den Hobby-Musiker sicher eine feine Sache, doch als Lernprogramm erscheint es ungeeignet. Besonders die mangelhaften »Handbücher« fallen dabei schwer ins Gewicht.
(Sven Seynsche/rg)