SX 64 spart dem Krankenhaus viel Geld
In einem großen Krankenhaus mit einer Vielzahl weiterer angegliedeter Pflege-, Schulungs- und Wohnungseinrichtungen fallen hohe Investitions- und Unterhaltungskosten an. Rationelle Betriebsführung anhand einer zuverlässigen Betriebsdatenerfassung, führt zur erheblichen Kosteneinsparung. Eine Sache für die Groß-EDV, die selbst Millionen kostet? Keineswegs: Im Diakonie-Mutterhaus Rotenburg an der Wümme, schafft ein tragbarer Commodore SX 64 die Voraussetzung dafür. Allein die Ersparnis an Wasser beträgt im ersten Jahr schon 50 000 Mark.
Dabei hatte Betriebsingenieur Ulrich Hartnick hauptsächlich die Sammlung von Betriebsdaten im Sinne, um für Neuanschaffungen im Energie- und Versorgungsbereich vernünftige Planungsdaten zu gewinnen. So soll zum Beispiel die in der Vielzahl der Kühlanlagen abgezogene Wärme zur Vorwärmung des Brauchwarmwassers verwendet werden. Dazu muß die abgezogene Wärmemenge und die Menge des verbrauchten Wassers bekannt sein. Auf dieselbe Weise müssen für jede geplante neue Einrichtung erst die genauen Bedarfsdaten ermittelt werden. Das Erfassen und Verarbeiten solcher Daten in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Meßgeräten ist die Aufgabe des SX 64.
An sechs verschiedenen Stellen fragt der SX 64 die durchgelaufenen Wärmemengen ab. Viertelstündlich werden die Wassermengen notiert, die Daten auf Diskette abgelegt und auf Wunsch auf dem Bildschirm oder dem Drucker ausgegeben. Über eine programmierte Kalenderfunktion hält der SX 64 Monat, Tag und Uhrzeit zu jeder Messung fest. Die Meßwerterfassung erfolgt über eine einfache Ein-Aus-Abfrage an Magnetschaltern und über Haustelefon. Das verwendete Interface stammt von GSSE in Braunschweig. Das Auswertungsprogramm wurde von Ulrich Hartnick selbst erstellt. Eine Analyse des Wasserverbrauchs führte zur Identifikation ständig laufender Wasserverbraucher, die aber prinzipiell nur kurzzeitig benötigt werden. Das Abstellen dieses »Dauerlaufs« senkte den Wasserverbrauch um etwa ein Viertel — so kommt die jährliche Einsparung von etwa 50 000 Mark zustande, ohne daß irgendeine Funktion des Krankenhauses im geringsten beeinträchtigt wird.
Der Hauptvorteil liegt jedoch darin, daß endlich der Bedarf an Energie und Versorgungsmitteln zu jeder Tages- und Nachtzeit genau ermittelt werden kann. Der SX 64 wertet die Ergebnisse aus, ein weiterer Computer ist nicht erforderlich.
Insgesamt zeigt der Einsatz des SX 64 am Diakonie-Krankenhaus in Rotenburg neue Chancen für eine umfassende Betriebsdatenerfassung auf. Überall existieren schon große und leistungsfähige Computer für kaufmännisches Rechnungswesen, Personalkosten und so weiter. Aber im täglichen Betrieb nutzen sie, und seien sie noch so teuer, nur selten etwas: Ihnen fehlen die entsprechenden Daten. Erst die Datenerfassung an der Basis macht den Betriebsablauf transparent, hilft Leerläufe und Verschwendungen erkennen und schafft verständliche Unterlagen für die Planung und Entscheidung. Eine Integration der am Commodore SX 64 oder auch am C 64 gewonnenen Daten in die Groß-EDV, ist sicherlich möglich und bietet auf längere Sicht die Fähigkeit, ein beliebiges Unternehmen ohne wesentlichen Leerlauf, Verschwendung und unter Verwendung der rationellen Arbeitsmittel zu führen. Der Weg ist vorgegeben, weg von der zentralen Lösung, hin zur dezentralen Erfassung von Daten mittels preisgünstiger »Heimcomputer«.
(aa)Info: Commodore, Lyoner Str. 38, 6000 Frankfurt/M. 71, Tel. (0 69) 66 38-0