Editorial

Jedermann-Computer

Michael Pauly, Chefredakteur

Mit dem PC 128 beginnt die Zeit der »Jedermann-Computer«, der Systeme, die einerseits billig genug sind, daß man sie sich privat leisten kann — und deren Leistung andererseits für zahlreiche berufliche Anwendungen ausreicht. Am besten läßt sich das am Beispiel Textverarbeitung zeigen: Der PC 128 kann am Bildschirm 80 Zeichen/Zeile darstellen; er hat genügend Tasten, daß (deutsche oder andere) Sonderzeichen keine Probleme mehr machen — und er erlaubt im CP/M-Modus den Einsatz bewährter professioneller Programme. Der Fortschritt läßt sich leicht ermessen, wenn man nach der Lektüre des Testberichtes einen Blick auf die Übersichten über 80-Zeichen-Karten und Textprogramme wirft — und sich dann noch des Ärgers mit dem CP/M-Modul für den 64er erinnert.

Natürlich gab es schon für den VC 20 und den 64 eine ganze Reihe von betrieblichen Anwendungen — aber vor allem in dem wichtigen Bereich der Verwaltung beziehungsweise Büroarbeit stieß man doch so schnell an die Grenzen von Komfort und Leistung, daß einem der Einsatz häufig auch da verleidet wurde, wo er prinzipiell möglich gewesen wäre.

Der PC 128 ist für alle interessant, die vom C 64 aufsteigen wollen, ferner für diejenigen, denen der Heimcomputer nicht professionell genug war — und für jene Anwender, die ein preiswertes CP/M-System suchen (schätzungsweise 2 500 bis 3 000 Mark mit einem Floppy Laufwerk und monochromem Monitor). Es wird jetzt allerdings Zeit, daß die CP/M-80-Versionen von Standardprogrammen wie Wordstar oder dBase jetzt ebenfalls in eine Jedermann-Preislage rutschen; wo derartige Software »gebündelt« mit der Hardware zusammen verkauft wird, ist sie ja schon nahezu Gratis-Dreingabe. Andernfalls müßten manche Softwarehäuser demnächst zu ihren Programmen einen PC 128 dazuschenken…

Michael Pauly, Chefredakteur
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