Informationen zur Datenfernübertragung
Die DFÜ steckt in Deutschland mehr oder weniger noch in den Kinderschuhen. Dennoch oder gerade deshalb halten wir Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem laufenden.
Vertrag zwischen IMCA und Radio Austria steht
Der Vertrag zwischen IMCA, die ein professionelles System in der Nähe von Frankfurt betreiben, und dem österreichischen Staat ist vor kurzem abgeschlossen worden. Das Endprodukt, was sich dann DADAUS-Mailbox nennt, hat dann die inzwischen allgemein üblichen Fähigkeiten: Messages schicken und empfangen, ein Schwarzes Brett, Telex-Zugang und natürlich mehrere Datex-P-Anschlüsse.
Preiswerter Akustikkoppler für den C 64
Für den C 64 und den VC 20 wird derzeit der billigste 300 Baud-Akustikkoppler überhaupt angeboten. Dieses »Modul« wird unter Umgehung einer V.24-Schnittstelle direkt an den Userport des Rechners angesteckt und ist dann sofort betriebsbereit. Es bietet die für Akustikkoppler üblichen Fähigkeiten, wie CALL- und ANSWER-Modus, sowie eine zusätzliche Testfunktion, die ja nicht jeder Akustikkoppler besitzt. Das Gerät wird ohne jedes Gehäuse geliefert, es fehlen auch die »Gummimuffen«, das heißt Lautsprecher und Mikrofon hängen im Rohzustand von der Platine weg. Mit dem Gerät erhält man noch ein kleines Kommunikationsprogramm in Form eines Listings, mit dem die Sache einwandfrei betrieben werden kann. Der Preis ist wirklich fast schon sensationell: Für das »Modul« 138 oder das Ganze als Bausatz für 88 Mark. Zusätzlich werden noch angeboten: Ein Terminalprogramm mit Up- und Downloading inklusive Diskette für 25 Mark und ein kleines Interface, das dann die automatische Telefonwahl ermöglicht für 39 Mark. Das Gerät hat keine FTZ-Zulassung und darf nicht am Telefonnetz der Deutschen Bundespost betrieben werden. Die Adresse: Fotoelektronik Dipl.-Ing. Immo Drust, Landwehrstr. 5, 6100 Darmstadt.
Der Vertrieb läuft nur über den Versand, Bezahlung wie üblich per Nachnahme oder V-Scheck. Der Computertyp muß angegeben werden (C 64 oder VC 20). Noch ein Tip: brauchbare »Gummimuffen« erhält man in Sanitärfachgeschäften, die dort als Installationszubehör für die Toilette geführt werden.
RMI und Software Express arbeiten zusammen
Die RMI-Nachrichten GmbH in Aachen wird für die Firma Software-Express in Duisburg und Bocholt jeweils acht Mailboxen einrichten. Auch ist der Datex-P-Antrag für einen Hauptanschluß bereits gestellt. Diese Systeme sollen dann hauptsächlich für die Produkte des Software-Express werben. Damit wäre dann langsam die Mailbox als Werbemedium interessant geworden, da man auch als »Fremdfirma« dort Platz mieten kann.
RMI expandiert und verlangt Gebühren
Seit neuestem kann man die RMI-Mailbox in Aachen, erreichbar über Datex-P-NUA 44241040341, nur noch vernünftig nutzen, wenn man monatlich 10 Mark von seinem Konto abbuchen läßt. Dazu hat Sysop Rupert Mohr einen Verein gegründet, der sich AMDAT e.V. nennt. Zahlende Mitglieder heißen dann assoziierte Benutzer. Begründet wird die Gebühr von 10 Mark mit steigenden Kosten. So hat man dann Zugang auf das Telex-Netz und längerfristig sind mehrere Datex-P Anschlüsse geplant. Im Großen und Ganzen ist dann das RMI-Netz eine preiswerte Möglichkeit von Hobby-DFÜlern ein semiprofessionelles System zu benutzen.
Btx und Datenschutz
Btx wird (hoffentlich) bald auch für die C 64 Anwender interessant, da das Btx-Steckmodul für den C 64 allmählich auf den Markt kommen soll. Dieses Modul soll dann für zirka 150 Mark erhältlich sein. Um letztendlich Btx-Benutzer über den C 64 zu sein, ist aber noch ein Loewe oder Blaupunkt-Fernseher mit CEPT-Dekoder notwendig. Worum es bei Btx im Groben geht dürfte inzwischen fast jedem bekannt sein: Die Anbieter bieten ihre »Seiten« an, das heißt sie stellen eine bestimmte Information, mit Grafik und Farbe versteht sich, gegen Gebühren zur Verfügung.
Diese Seiten können alles mögliche beinhalten, zum Beispiel den Wetterbericht, lokale Informationen (Veranstaltungen etc.) oder auch aktuelle Nachrichten einer Zeitungsredaktion. Der Benutzer, also der, der dann mit seinem C 64 und Btx-Fernseher daheim sitzt und gebührenpflichtige Seiten abruft, muß auch dafür zahlen. Diese Gebühren werden dann praktisch auf die normale Telefonrechnung mit aufgeschlagen. Jetzt kommt — in Bezug auf den Datenschutz — der Haken an der Sache: Wer wann welche Seiten sich wie lange angeschaut hat, muß — aus Abrechnungsgründen — erfaßt werden, ganz klar. Nun ist es aber nicht nur theoretisch möglich Persönlichkeitsprofile zu erstellen, das heißt man kann aufgrund der im Btx-Rechner gespeicherten Daten ziemlich genau feststellen, welche Vorliebe und welche Abneigungen ein bestimmter Benutzer hat. Bei der Benutzung einer »Telezeitung« etwa würde auch die Zeit abrufbar sein, die sich ein Benutzer zum Beispiel im Wirtschaftsteil aufgehalten hat, und daraus könnte man auf die Verständnisfähigkeit der Person in bestimmten Gebieten schließen. Das »Bild« oder Persönlichkeitsprofil, das so von jedem Btx-Benutzer gemacht werden kann, könnte theoretisch irgendwie ausgenutzt werden. Das alles wäre überhaupt kein Problem, wenn die Abrechnungsdaten unter Aufsicht regelmäßig gelöscht würden, und genau das wird bis jetzt — obwohl vorher vereinbart — von der Bundespost abgelehnt. Klar, daß die Datenschutzbeauftragten der Länder ihre Kritik äußern. Es bleibt nur noch die Frage nach dem Grund dieser Verweigerung.
Elektronische Mitfahrerzentrale in Hamburg
Der Chaos Computer Club in Hamburg will seine elektronische Mitfahrerzentrale auf einen C 64 mit Floppy realisieren. Bei diesem System, dessen Benutzung absolut gebührenfrei sein soll, kann dann jeder, der eine Autofahrt plant, sich — natürlich nach Städten sortiert — unter Angabe seiner Telefonnummer und Adresse eintragen. Genauso können dann die Mitfahrer die Angebote abrufen und sich dann mit den Fahrern telefonisch in Verbindung setzen. Die Wahl eines C 64 bei diesem System macht das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis des C 64 deutlich. Übrigens: Der Chaos Computer Club hofft noch auf Spenden, die die finzianziellen Aufwendungen etwas mildern sollen. Die Adresse: CCC c/o Schwarzmarkt Bundesstr. 9, 2000 Hamburg 13
(Thomas Obermair/aa)C 64 Interface für Centronics-Drucker
Rolf Rocke Computer bietet mit dem »Print 64« ein prozessorgesteuertes Drucker-Interface für Anspruchsvolle. Nachahmenswert ist ein auf der mitgelieferten Diskette befindlicher Druckerkurs, der den Umgang mit der Schnittstelle und den gängigsten Matrixdruckern wie Epson, Star oder Sekonic für den Anfänger anschaulich erläutert.
Außergewöhnlich ist auch die Möglichkeit der Darstellung von Farben (auf Schwarz-Weiß-Druckern) durch geeignete Wahl von zugeordneten Graustufen beim Druck von Mehrfarbgrafiken. Mit fünf unterschiedlichen Tönungen bleiben bei Mehrfarbbildern (die vom Koalapainter oder Paint Magic erstellt sein können) die Nuancen des Bildes in der Hardcopy erhalten. »Print 64» soll alle gängigen Textverarbeitungsprogramme für den C 64 unterstützen. Das heißt, auch Umlaute, Fettschrift oder Unterstreichen werden getreu wiedergegeben. Programmlistings werden mit allen Grafik- und Steuerzeichen in Grafik- oder Groß/Kleinschrift-Modus ausgeben. Der Ausdruck des Bildschirms ist in verschiedenen Varianten möglich. Der Textbildschirm kann in einfacher oder doppelter Dichte ausgegeben werden. Bilder in hochauflösender Grafik benötigen für die Übertragung sowohl in normaler als auch in doppelter Dichte nur zirka 70 Sekunden (FX 80). Durch die Wahl der Bildbreite über das gesamte A4-Format ergibt sich ein Verhältnis von Höhe zu Breite die auch die Darstellung von Kreisen orginalgetreu zuläßt. Die Sekundäradressen 3, 4, 6, 8 und 9 wurden für selbst zu erstellende Hardcopy-Routinen reserviert. Das Centronics-Interface mit der Diskette wird voraussichtlich 300 Mark kosten.
(aa)Info: Rolf Rocke Computer, Auestraße 1, 5090 Leverkusen 3, Tel.: 0 2171-26 24
Deutscher Zeichensatz für 1526 und MPS 802
Das Ingenieurbüro Hollmann in Hamburg bietet für die Commodore-Drucker 1526 und MPS 802 deutsche Zeichensätze im EPROM an. Die Zeichensätze sind auf mehrere zum C 64 erhältliche professionelle Textprogramme abgestimmt.
Zur Zeit sind deutsche Zeichensätze für SM-Text und Vizawrite verfügbar. In Vorbereitung sind Zeichensätze für Vizawrite-Benutzer in der Schweiz sowie C 64-DIN-Zeichensatz und andere Spezialzeichensätze. Die Zeichensätze können direkt im Drucker betrieben werden. Allerdings ist erst durch die Verwendung einer Umschaltplatine (Multifont, vom selben Hersteller) volle Kompatibilität gewährleistet (Textverarbeitung und Basic/Grafik-Listings). Auf der Einbauplatine lassen sich bis zu vier Zeichensätze/Betriebssysteme (im EPROM) unterbringen, die von zwei außenliegenden Schaltern ausgewählt werden. Die Zeichensätze kosten jeweils 79 Mark, die Umschaltplatine 90 Mark.