Weiter mit 8 Bit
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Commodores Position bei den 8-Bit-Heimcomputern erscheint vorerst unangefochten: Der 64, zu dem es immer mehr Software und Peripherie gibt, rennt weiter und dürfte nach dem derzeitigen Stand auch noch zwei bis drei Jahre »leben«. Mit dem PC128 gibt es für anspruchsvollere Benutzer und Aufsteiger einen Computer, der preislich noch ins Heim paßt, von der Leistung für viele professionelle Anwendungen reicht, und vom Preis-/Leistungsverhältnis sowie von der Größe des Software-Angebotes vielen anderen Computern weit überlegen ist — darunter dem Plus/4 aus dem eigenen Haus oder (um bei den Heimcomputern zu bleiben) den MSX-Systemen mit ihren bisherigen Preisen.
Atari hatte einen etwa gleich großen und ähnlich gut besuchten Stand wie Commodore — die Ambitionen von Jack Tramiel gehen aber in die Richtung Personal Computer. Nach seinen Vorstellungen sollen 80 Prozent von Ataris Computerproduktion im ersten Halbjahr '85 noch auf den 800-Nachfolger 65 entfallen, der von Preis und Leistung direkt mit dem 64 konkurriert — im zweiten Halbjahr sollen aber schon die neuen 16-Bit-Systeme 130/520 ST rund 80 Prozent der Produktion ausmachen. Diese Computer konkurrieren mit anderen auf 68000-Prozessoren basierenden Systemen wie Apples Macintosh, dem QL von Sinclair oder dem bislang nur angekündigten von Commodore. Hier zeichnet sich ein Konkurrenzkampf ab, der allerdings im Herbst ’85 starten und ab '86 ausgetragen werden dürfte. Da ein größeres Software-Angebot für diese 68 000-Systeme erst noch produziert werden muß, dürfte sich nicht vor Ende ’86 die Frage stellen ob die 8-Bit-Technik ausstirbt oder noch in Billig-Computern weiterlebt.
Michael Pauly, Chefredakteur