Schnittstellen

Das Interface mit Weitblick

Das WW-92000/G von Wiesemann ist eine sehr universelle Centronics-Schnittstelle. Fast alle Drucker mit Centronics-Eingang können damit am C 64 angeschlossen werden. Grafik- und Steuerzeichen lassen sich auch im Breitschrift-Modus drucken.

Das WW-92000/G von Wiesemann. Version mit Kassetten-Port-Anschluß

Als Besitzer eines C 64 möchte man seinen Briefverkehr natürlich mit dem Computer und einem Drucker erledigen. Hat man sich für einen Drucker mit Centronics-Anschluß entschieden, weil dieser vielleicht mehr gegenüber einem Commodore-Drucker bietet, braucht man eine passende Schnittstelle. Das Centronics-Interface WW-92000/G erlaubt es, nahezu alle Centronics-Drucker am C 64 oder VC 20 zu betreiben. Da jeder Drucker über eine andere Befehlssyntax verfügt, muß der Druckertyp eingestellt werden. Dies geschieht mit sechs DIP-Schaltern, die nach dem Öffnen des Gehäuses zugänglich sind. Die Schalterstellungen werden im 20seitigen Begleitheft angegeben. Mit diesen Schaltern kann auch die Geräteadresse des Druckers gewählt werden (4 oder 5). Die Elektronik befindet sich in einem kleinen Gehäuse, an das ein Centronics-Stecker angeflanscht ist. Die Betriebsspannung von 5 Volt für das Interface wird dem Computer am Kassetten-Port entnommen. Das Interface kann deshalb nicht am SX 64 angeschlossen werden. Computer-Fans, die mit einer Datasette arbeiten, können diese weiterbenutzen. Der Stecker für den Kassetten-Port hat nämlich einen entsprechenden Anschluß.

Eine andere Version des WW 92000/G bezieht den Strom vom Centronics-Anschluß des Druckers. Nicht alle Drucker haben jedoch den entsprechenden Pin ab Werk angeschlossen. Epson-Drucker beispielsweise.

Zu kurze Kabel

Bei den Kabellängen wurde gespart. Das 30 cm lange Kabel zwischen Kassetten- und dem seriellen Stecker reicht höchstens zum Anschluß am C 64 selbst aus. Steht das Diskettenlaufwerk nicht in unmittelbarer Nähe des Computers, so muß das Kabel notgedrungen verlängert werden. Das Interface kann nur als letztes der Peripheriegeräte angeschlossen werden, da eine serielle Weiterführungsbuchse fehlt. Das WW-92000/G simuliert auf den meisten Druckern mit Centronics-Eingang einen VC 1515-Drucker.

Die vielfältigen Möglichkeiten dieser Drucker, wie zum Beispiel Schönschriftmodus und verschiedene Zeichensätze, können auch in Verbindung mit Textverarbeitungsprogrammen verwendet werden. Zu diesem Zweck muß vor dem Laden des Programms die Betriebsart des Druckers angewählt und fixiert werden.

Sobald ein Zeichen unter der Sekundäradresse 3 an den Drucker gesandt wird, ist die zuletzt benutzte Betriebsart »fest« eingestellt; der Drucker ist danach unabhängig von folgenden OPEN-Befehlen auf die eingestellte Betriebsart fixiert. Diese kann nur durch Ausschalten des Interfaces gelöscht werden.

Verträglichkeit mit Textverarbeitungsprogrammen

Im Betrieb mit Vizawrite muß im Druckermenü lediglich ein Centronics-Drucker angewählt werden, und schon arbeitet das Textsystem einwandfrei. Arbeitet man mit Textomat, müssen die Codes für die Umlaute in der Druckertabelle geändert werden. In dieser Tabelle steht, welcher Code für einen bestimmten Buchstaben an den Drucker geschickt wird. Die benötigten Werte dazu finden Sie im Druckerhandbuch. Auch die Codes für die Drucker-Steuerung können mit Textomat angepaßt werden. Die Textverarbeitungsprogramme Wordpro 3 + und Blitztext sind nicht mit dem deutschen Zeichensatz lauffähig, da keine Druckertabelle definiert werden kann und die Drucker-Codes für manche Umlaute im Programm eine andere Funktion haben.

Grafik und Schriftarten

Das Interface ist grafikfähig. Hardcopies auf Centronics-kompatiblen Druckern sind kein Problem. Der Grafik-Modus wird durch CHR$(8) eingeschaltet. Mit der Eingabe CHR$(10) im PRINT#-Befehl wird in doppelter Breite gedruckt. Reverse Schrift ist mit CHR$(18) einzustellen. Zwischen 6-Punkt- und 8-Punkt-Modus läßt sich mit CHR$(22) und CHR$(23) umschalten.

Fazit

Das 298 Mark teure WW 92000/G-Centronics-Interface ist sehr universell. Es hat dadurch einen großen Vorteil: Man muß sich kein neues Interface kaufen, wenn man von einem einfachen Drucker mit Centronics-Schnittstelle auf einen anspruchsvolleren umsteigt.

(Christian Q. Spitzner/hm)

Bezugsquelle: Reinhard Wiesemann, Winchenbachstr. 3a, 5600 Wuppertal 2

OPEN 1,4,1 Drucker-Direkt- Modus
PRINT#1,CHR$(27);”R”;CHR$(2); Deutscher Zeichensatz
PRINT#1,CHR$(27),”M”
CLOSE1
Schönschrift
OPEN 1,4,3
PRINT#1
CLOSE 1
Fixieren der Betriebsart
Drucker-Fixierung am Beispiel des EPSON FX 80
PDF Diesen Artikel als PDF herunterladen
Mastodon Diesen Artikel auf Mastodon teilen
← Vorheriger ArtikelNächster Artikel →